Robert Unteregger, Gründungs- mitglied und Leiter des Projektes Cudrefin02, erhält den Profaxpreis 2009. Das Zentrum Cudrefin im gleichnamigen malerischen Städtchen am Neuenburgersee bietet insbesondere Jugendlichen, Schul- und Lehrlingsklassen die Möglichkeit, sich in vielfältiger Weise und unter professioneller Leitung mit der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft auseinanderzusetzen. Die drei pädagogischen Leitbegriffe des für die Schweiz einzigartigen Projektes sind: Denken (sich die zentralen Fragen stellen und Antworten suchen), Werken (selber Hand anlegen, etwas anfertigen, herrichten können), Wirken (wissen, wie vorgehen, ein kleines Projekt realisieren können – und dies auch wagen). In Zukunftswochen können sich die Jugendlichen körperlich und handwerklich, gedanklich und hand- lungsorientiert mit der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft auseinandersetzen. In diesen Wochen wird in vielfältigen Themen gearbeitet, wie z.B. Zukunftsdenken und -handeln, ökologisches Bauen, Umgehen mit Technik, Natur- und Kultur- Beobachtung oder Erlernen sozialer Kompetenz. Energiesparen und erneuer- bare Energien haben einen hohen Stellwert. Gemeinsam planen Lehrkräfte und Zentrumsleitung die zu bearbeitenden Themen. Die Lehrkräfte bringen ihre Anliegen und Interessen ein, die Zentrumsleitung zeigt aktuelle Möglichkeiten und Angebote auf. Im Gespräch entsteht so das neue Programm der Projektwoche, das anschlies- send gemeinsam umgesetzt wird.
Ein wichtiger Teil des Gesamtprojekts ist die Gestaltung und der Auf- und Ausbau des Zukunftshauses, welches aus einer grossen alten Scheune entstehen soll. Dieses Zentrum soll zu Denk-, Werk- und Wirkräumen ausgebaut werden unter Einbezug der Umgebung. Dazu gehören unter anderem das Einrichten von Solaranlagen oder das Bepflanzen des Gartens mit hiesigen Pflanzen. Die Bauarbeiten werden nach Möglichkeit von Jugendlichen, unter professioneller Anleitung, realisiert. Schweizweit können sich Jugendliche und Schulklassen mit eigenen Projekten an der Zukunftsarbeit beteiligen und ihr Projekt bei noW future! einreichen. Jeweils im September wird mit ihnen ein Zukunftstag im Zentrum in Cudrefin durchgeführt.
Pressemitteilung
profaxpreis für Zukunftsprojekt für alle Sinne
Der Thuner Philosophielehrer Robert Unteregger ist der diesjährige Träger der Auszeichnung für herausragende Bildungsleistungen der profax Stiftung. Die Stiftung zeichnet den Leiter und Mitgründer der Stiftung Cudrefin 02 für seine vielfältigen Aktivitäten zur Weiterbildung von Jugendlichen für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft im Stiftungszentrum im neuenburgischen Cudrefin aus. Alt Nationalrätin Ruth Gonseth überreicht den mit 20’000 Franken dotierten Preis am 19. Juni an einer Feier in Bern.
Das Zentrum Cudrefin der 2003 gegründeten gleichnamigen Stiftung liegt im gleichnamigen Städtchen am Neuenburgersee und bietet insbesondere Jugendlichen, Schul- und Lehrlingsklassen die Möglichkeit, sich in vielfältiger Weise und unter professioneller Leitung mit der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft auseinanderzusetzen. Dieses Projekt spricht Kopf und Hand gleichermassen an. Denn anhand von selber gesuchten Fragestellungen werden Lösungen gesucht, mit eigener Hand umgesetzt und dies im Rahmen eines selber konzipierten Projektes. Diese Zukunftsgestaltung bezieht sich beispielsweise auf die eigene Herstellung von Solaranlagen und den ökologischen und energieeffizienten Umbau der Projektscheune, die Schritt für Schritt einen Saal, eine Bibliothek und Büros erhalten soll. Das Bundesamt für Energie zeichnete das Projekt 2007 denn auch mit einem Energiepreis aus, weil Energiesparen und erneuerbare Energien einen hohen Stellenwert in Cudrefin hätten.
Den profax Stiftungsrat hat neben den zukunfsgerichteten Fragestellungen zu Ernährung, Lebensweisen, Energie, Mobilität und Konfliktprävention vor allem die jugendgerechte Themenaufarbeitung beeindruckt, die den Jugendlichen ermöglicht, eigene Handlungsspielräume zu erkunden und sich mit Fragen nach gesellschaftlichen und persönlichen Zielsetzungen auseinander zu setzen und Antworten zu suchen. Das Projekt schafft es, Motivation und Freude zu fördern und hat bereits über 1000 junge Leute in Projektwochen unterstützt, sich zu organisieren und selber etwas zu tun.
Die zu bearbeitenden Themen werden von Lehrpersonen und Zentrumsleitung gemeinsam geplant. Die Lehrpersonen bringen ihre Anliegen ein und die Zentrumsleitung zeigt Möglichkeiten und Angebote auf. Im Gespräch entsteht so das neue Programm der Projektwoche, das anschliessend gemeinsam umgesetzt wird.
Die profax Stiftung, Küsnacht, vergibt jährlich eine Auszeichnung für herausragende Leistungen von Einzelpersonen oder Institutionen auf dem Gebiet des Unterrichts- und Bildungswesens. Sie wurde 2003 auf Initiative der inzwischen verstorbenen Gründerin des Lehrmittel-Verlags Profax, Gertrud Zimmermann, ins Leben gerufen.